Dieser Thread soll sich um das Auseinandernehmen von schlechten Filmen gehen. Ganz wichtig. Am Ende sollt ihr immer sagen, ob er "So Bad Its Good" ist und warum.
Ich beginne mit einer meiner Hassfilme.
Ich interessiere mich sehr für Weltkriegsfilme.
Was war gut an Fury?
- Die Kostüme waren so weit in Ordnung.
- Die Tiger-Szene war relativ cool, obwohl auch da sehr viele Probleme waren. Auch schön, dass sie dafür den einzig funktionieren Tiger H1 nutzen konnten.
- Die Panzer waren cool.
- Die Effekte waren so weit in Ordnung, vielleicht manchmal zu "Star-Wars"-ähnlich.
Was war schlecht?
Der Film wirkt wie eine schlechte Action-Filmvariante von Saving Private Ryan, aber da man den Film nicht zu sehr kopieren wollte, ist es Deutschland 1945 und eine Panzercrew. Die "Helden" aber sind identisch... scheiße bis auf Brad Pitt und den Rekruten. Brad Pitt ist der ernste, aber moralisch "gute" Kommandant. Der MG-Schütze ist der unschuldige Rekrut, der von der Crew nicht akzeptiert wird, bis er auch zu einem Psychopathen wird. Den Rest habe ich vergessen, waren aber alles 0815 "War Machines". Die Szenen mit der Exekution und den deutschen Weibern weird und ich weiß nicht, was der Punkt war, außer dass die Amis gerade Kriegsverbrechen begangen haben bzw. wollten. Der Rekrut bekommt so viele Traumata innerhalb von zwei Tagen, dass ich mich wundere, dass er überhaupt noch in den Dreckspanzer einsteigen wollte. Anders als bei SVPR waren die Soldaten keine zynischen Männer, die töten, weil sie mussten. Nein. Diese Bastarde hatten scheinbar Spaß an der Sache und verübten fast genauso viele Kriegsverbrechen wie die Deutschen. Der Rekrut macht auch keinen Sinn, da die Deutschen zu der Zeit de facto schon fast besiegt waren und der MG-Schütze die nutzloseste Position im Panzer ist. Der alte MG-Schütze hat ja sogar seinen Kopf verloren und ich habe keine Ahnung, wie das passieren konnte, ohne dass dabei mindestens noch der Fahrer gestorben ist. Anscheinend gab es auch keine Schäden an der Hülle oder sonst wo im Panzer.
Das Problem beginnt auch schon an der Zeit. Frühling 1945 waren die Deutschen vor allem an der Westfront de facto aufgerieben und durch Zwangsrekruten (Jugendliche und Alte) notdürftig nachgefüllt, was aber auch nicht den Zerfall der Front verhindern konnte. Das macht gerade die letzte Mission im dritten Akt lächerlich, weil die Deutschen nicht nur immer noch stark sind, sondern auch die US-Armee in der Region ernsthaft bedrohen konnten, als wäre das die zweite Ardennenoffensive. Und was war die Bedrohung? Ein SS-Platoon, das im offenen Feld wie Pfadfinder zu Fuß marschieren (mit echt miesem Aim) und ein Tiger H1, der noch nicht einmal vorrücken wollte. Das macht auch den ersten Akt (?) mit der Infanterieunterstützung langweilig, da das Überleben der Crew durch "die Deutschen haben halt keine guten Soldaten mehr" gerechtfertigt werden kann, obwohl die deutschen PAKs so nah waren, dass sie die Dreckstonne hätten treffen müssen. Die Amis schicken auch die Panzer im dritten Akt an die Front ohne Infanterieunterstützung, was eine absolut schlechte Idee war. Wenn ich mich richtig erinnere, sind die meisten alliierten und sowjetischen Panzer ab 1944 vor allem durch Panzerfäuste und PAKs ausgeschaltet worden und selbst im Film wurde mindestens ein Sherman durch eine Faust erledigt und die Amis schicken trotzdem diese blinden Tonnen los, ohne Infanterie? Und was war der Punkt von der Mission, da am Ende der Rekrut von US-Truppen gerettet wurde?
Ruf das nächste Mal einfach die Air Force.
Die Tigerszene war die Beste im Film, denn in einem Panzerfilm will man ja auch irgendwann mal Panzer vs. Panzer sehen und keine Beinah-Vergewaltigungen und zwischenmenschliche Konflikte zwischen 0185 Charakteren. Es fing gut an, bis die Amis vergessen haben, dass die 76 mm Shermans in der Lage sind, den Tiger frontal zu penetrieren. Die Tiger Crew hat zuerst die ungefährlichen 75 mm Shermans erledigt (wenn ich mich richtig erinnere) und nicht die 76 mm Shermans und am blödesten: Der Tiger hat am Anfang nicht die Hülle angewinkelt, obwohl das Teil der Ausbildung am Tiger war, da das die Effektivität der Hülle verbesserte und die 76 mm Kanone der Amis wirkungslos machte (natürlich ginge auch die Turmwange). Der Tiger wurde am Schluss so blöd geflankt, dass es mich wundert, wie die Crew bis 1945 durchhalten konnte. Und keine Ahnung, was wir bei der Tötung der Crew fühlen sollten, aber ich sah nur einen Haufen Psychos in einer Dreckstonne Made in America.
Die SS-Szene... oh Mann, die SS-Szene. Gäbe es diese Szene nicht, würde ich den Film nur halb so sehr hassen. Nicht nur konnte der Rekrut schneller als die SS laufen, nein, die SS-Pfadfinder brauchte 20 Minuten, um zu der Drecktstonne zu kommen. In der Zeit konnten die Amis nicht nur die Szene herrichten, sondern auch noch Party machen. Die SS brauchten gefühlt fünfzehn Minuten, um ihre blöden Panzerfäuste zu holen (obwohl einige von denen welche geschultert hatten) und waren selbst da noch zu blöd, die Dinger richtig zu benutzen, wodurch unsere "Helden" noch genug Zeit hatten, heroisch zu sterben. Nein. Flankieren ist auch für Noobs. Ich verstehe nicht, warum der SS Soldat den Rekruten am Leben ließ. Weil der Deutsche jung war und nicht töten wollte? Der Typ und seine Freunde haben gerade 300 deiner Leute umgenietet. Er ist ein Psycho. Töte den Hurensohn oder frag zumindest deinen Kommandanten. Das Ende von Film macht wie gesagt die ganze Mission hinfällig. Was war die Botschaft? Sollte der Film die Misere des Krieges darstellen? Das hätte geklappt, aber mit dem Kampf hat man dann ne 180° Wendung gemacht. Und wieso hat man dann nicht bessere Charaktere gemacht, sondern nur 0815 War Machines geschrieben?
Zusammenfassung:
Der Film hatte Potential, (vor allem technisch-gesehen) aber der Zeitpunkt 1945 war schlecht gewählt und die Protagonisten waren unerträglich und jeglicher Versuch von einer Botschaft über Krieg, Zermübung, moralische Korruption usw. wurde durch die beschissene SS-Szene zerstört. Die Besetzung hat den Film auch verschlimmbessert.
So Bad Its Good?
Nein
Was habt ihr am Herzen über schlechte Filme?
Cheers